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Mentales
Je mehr Sie sich schwungtechnisch verbessern, umso wichtiger wird der mentale Teil des Golfspiels werden. So hat z.B.der Großteil der Tourpros ein ähnlich hohes technisches Niveau. Siegen wird aber nur derjenige, der es versteht, seine Gedanken auf dem Platz korrekt zu kanalisieren, und zum richtigen Zeitpunkt sein Leistungsvermögen voll auszuschöpfen. Auf den Profi-Touren bestimmt zu 90% die mentale Stärke über Sieg und Niederlage.

Dies gilt, wenn auch in abgeschwächter Form, ebenso für alle anderen Spielstärken. Als Anfänger werden Sie sich viel mit den technischen Abläufen beschäftigen müssen, um sich eine solide Basis für ein zukünftig befriedigendes Golfspiel zu schaffen. Je besser Sie werden, um so öfter werden Sie auf dem Platz feststellen, dass die erzielten Leistungen nicht Ihrem subjektiv empfundenen Leistungsniveau entsprechen. Wieso toppt man bei einem 120 Meter-Schlag aufs Grün den Ball ins frontale Wasserhindernis, während man auf der Driving-Range 10 Bälle hintereinander schön hoch an die 130 Meter entfernte Fahne nagelt?

Hier heisst es mit dem Druck richtig umzugehen, aus negativen wie positiven Erfahrungen dauerhaft zu lernen. Man muß ein für sich funktionierendes mentales Konzept entwickeln, um das persönliche technische Niveau voll auszuschöpfen. Die wichtigsten Instrumente dafür sind:

Keine Technikgedanken auf der Runde

Es ist sehr wichtig, dass Sie während eines Turnieres nie an der Schwungtechnik herumfeilen. Dies ist zum Teil sehr schwierig, da es nur zu oft "hilfsbereite" Mitspieler gibt, die einen mit Schwungtips versorgen. Aber wie oft hat man danach besser gespielt? Meist wird die Konfusion nur größer und die Turnierrunde ist im Eimer.

Trainieren sie auf der Range die Schwungtechnik, und vertrauen Sie im Turnier dem Erlernten, egal auf welchem Spielniveau Sie sich befinden. Der einzige Zweck einer Turnierrunde besteht darin, mit möglichst wenig Schlägen ins Clubhaus zu kommen. Sie sollten dabei aber nicht ständig an das Gesamtresultat denken, sondern versuchen, jeden Schlag für sich, bestmöglich auszuführen. Das wichtigste Hilfsmittel dafür ist die:

Pre-Shot-Routine

Unter Pre-Shot-Routine versteht man eine immer gleiche, systematische Schlagvorbereitung. Gewöhnen Sie sich unbedingt an, vor jedem Schlag das gleiche Ritual zur Schlagvorbereitung zu absolvieren. Dieses Pre-Shot-Routine entwickeln Sie exlusiv nur für sich. Sie ist von Spieler zu Spieler so unterschiedlich, wie die Charaktäre unterschiedlich sind. Schauen Sie sich bei Fernsehübertragungen oder auf Ihrem Heimatclub die Top-Spieler an und Sie werden sehr schnell deren individuellen "Marotten" vor dem Schlag erkennen.

Wenn Sie Ihre Zeremonie vor jedem Schlag eisern durchhalten, haben Sie die Möglichkeit sich auf das Wesentliche, nämlich das Ziel, zu konzentrieren, und negative Gedanken erst gar nicht aufkommen zu lassen.

Es gibt jedoch Elemente, welche in jeder individuellen Schlagvorbereitung enthalten sein sollten:

Auf dem Weg zum Ball überlegen Sie sich bereits welchen Schläger Sie benutzen werden. Stellen Sie sich dann hinter den Ball auf eine gedachten Ball-Ziel Linie. Visualisieren Sie die Flugbahn, das Landen und das Ausrollen des Balles. Suchen Sie auf der Ball-Ziel Linie 1-2 Meter nach dem Ball ein kleines Zwischenziel (z.B. ein Blatt, Divot o.ä.). Nehmen Sie die Ansprechposition in Bezug zum Zwischenziel ein, waggeln Sie, schauen Sie noch einmal zum Ziel, und schlagen Sie den Ball. Während des Schwunges denken Sie nur an das Ziel. Passen Sie diese Routine den Gegebenheiten des kurzen Spiels und des Puttens an.

Individuell können Sie in die Schlagvorbereitung noch Probeschwünge und persönliche Handlungen einbauen. Solche Handlungen können z.B. ein Zupfen an der Hose, das berühren der Kappe o.ä. sein. Diese Handlungen dienen als Initialzündung für die volle Schlagkonzentration, und sollten für jeden Schlag immer gleich beibehalten werden.

Volle Konzentration auf das kleinstmögliche Ziel

Suchen Sie sich immer ein Ziel so klein wie möglich aus! Wenn Sie mit dem Driver am Abschlag stehen, so versuchen Sie nicht nur einfach das Fairway zu treffen. Nehmen Sie als Ziel lieber eine Baumspitze im Hintergrund, oder eine charaktaristische Stelle auf dem Fairway.

Beim Putten zielen Sie auf ein markantes Detail an der Lochhinterkante.

Beim Chippen oder Pitchen sollten Sie immer versuchen den Ball zu lochen, und nicht nur so nahe wie möglich an den Stock zu legen.

Indem Sie sich voll auf das kleinstmögliche Ziel konzentrieren, haben Sie die Möglichkeit negative Gedanken über Bunker,Wasserhindernisse, Ausgrenzen o.ä. zu eliminieren. Der Hauptgrund des schlagens in solche Hindernisse ist der, dass man während des schlagens an diese denkt. Und wenn Sie dennoch im Hinderniss landen:

Genießen Sie die Herausforderung

Zum Golfspiel gehören auch schlechte Lagen. Vermeiden Sie es darüber zu lamentieren, warum Sie im Wald, Rough, Bunker o.ä. gelandet sind, und wie schwierig diese Lage nun sei. Akzeptieren sie den vorangegangenen Fehler, haken Sie ihn ab, und versuchen Sie die Herausforderung zu meistern. Ewiges Jammern und Ärgern bedingt nur einen negativen Stimmungswechsel und führt auch noch bei den nächsten Schlägen zu einer destruktiven Spielweise. Aber egal wie oder wo der Ball liegt:

Machen Sie immer nur den Schlag den Sie auch beherrschen

Wenn Sie den Schlag spielen, den Sie auch sicher beherrschen, dann haben Sie auch den Mut und die Selbstsicherheit, diesen entschlossen und konsequent auszuführen. Experimentieren Sie mit riskanten Schlägen auf Privatrunden, soviel Sie wollen (dies fördert Ihre Kreativität). In einem Zählspiel aber haben gewagte Experimente nichts verloren. Wenn Sie sich des Schlages nicht sicher sind, werden sie den Schwung oftmals zögerlich ausführen, die Körperwinkel zu früh auflösen oder zu verkrampft agieren. Ein zu risikoreicher Schlag bedingt danach oft den nächsten. Es gibt natürlich Situationen in denen Risiko durchaus angebracht ist (z.B. in einem Lochspiel). Kalkulieren Sie vorher aber immer den Schaden-Nutzenfaktor durch.

Machen Sie Ihre Pre-Shot.Routine, schlagen Sie mutig und entschlossen den Ball, und:

Denken Sie nur an das Ziel!!

-Mit Ziel ist nicht ein imaginäres Gesamtziel (wie z.B. der Turniergewinn) gemeint, sondern immer das konkrete, unmittelbare, sichtbare Ziel (z.B. Fahne,Loch,Baumspitze usw.)

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